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Dienstag, 6. Januar 2015
Papierverschwendung
Das „papierlose Büro“ ist zwar sehr zukunftsweisend und definitiv schonender für die Umwelt, doch für Menschen wie mich ist das der totale Untergang. Ich bin zwar der Typ, der gerne am PC sitzt und schreibt, aber noch lieber notier ich mir Sachen per Hand oder schreibe ganze Textpassagen auf einen gewöhnlichen Block. Was ich sogar noch lieber mache als ganze Blockseiten zu beschriften ist, mit Post-its arbeiten. Gerade bei schnellen Ideensammlungen oder dem Erstellen eines Plots halte ich gerne meine wirren Gedankengänge mit zahlreichen Klebezetteln fest. Bei intensiver Arbeit an meinen Projekten sieht mein Schreibtisch meistens innerhalb weniger Stunden aus wie ein Schlachtfeld. Und ich in gewiss nicht zimperlich. Jetzt werden sich womöglich viele Naturfreunde die Haare raufen und hoffen, dass ich nie wieder ein Blatt Papier zu Gesicht bekomme. Ich kann euch wirklich versichern, ich habe es oft versucht mich nur an den PC zu setzen und keinerlei Papier zu verwenden. Im Laufe der Zeit habe ich mich auch mit diversen Notiz-Programmen vertraut gemacht, wobei ich mittlerweile doch sehr gerne das OneNote von Microsoft nutze, aber letztlich lässt meine Konzentration am PC doch nach und ich beginne vollkommenen Blödsinn zu machen. Nicht nur das, durch die Fehler die sich mit einem Mal hineinschleichen werde ich nur griesgrämig und pfeffere letzten Endes alle meine Projekte in irgendeinen Ordner, der dann auf meiner Festplatte Wurzeln schlagen kann.

Soviel zu meinen Projekten, aber auch mit Projekten anderer bin ich nicht sonderlich anders. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als ich mit einer Freundin an ihrem Roman geschrieben habe. Sie saß gerne am Laptop und hat sich ihre Notizen einfach so in oben genanntes OneNote aufgeschrieben, während ich mit Block und Stift auf dem Boden saß und alles noch einmal Revue passieren ließ, was sie mir eigentlich über die Szene, den Charakter oder den vermeintlichen Plot erzählt hatte. Auch mit Fluchen und Schimpfen, musste sie am Ende eingestehen, dass sie einige Dinge übersehen hat, die ich aber nur erkennen konnte, weil ich alles auf ein einfaches Blatt gekrakelt hatte. Ihr wollt euch gar nicht vorstellen wie oft ich verteufelt wurde. Trotzdem, es war und ist noch immer ein funktionierendes System, auf das ich nun einmal gerne zurückgreife. Und wenn wir schon beim Thema sind: Ich kann keine eBooks lesen. Nichts ist mir fremder und unangenehmer, als vollständige Romane auf dem Handy oder am PC zu lesen. Ich brauche ein Buch in der Hand, echtes Papier und keinen flachen Bildschirm mit regulierbarer Lichtintensität. Es ist natürlich schön, wenn man auf dem Handy mal kurz nach einer Textpassage gucken kann oder sich seine Notizen noch einmal schnell aufruft um nachzulesen, wie sie überhaupt zusammengehören. Definitiv schreibe ich am PC auch wesentlich schneller als per Hand. Doch all das ändert nichts daran, dass ich mich wesentlich besser auf eine Sache konzentrieren kann, wenn ich sie selbst schreibe, meine Hände dafür benutze und sehe wie sich die Tinte an das Papier haftet. Das „papierlose Büro“, wäre mein Untergang.

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